Nabelbruch oder epigastrischer Bruch
Hierbei handelt es sich um einen Bruch nach einem vorausgegangenen Eingriff an entsprechender Stelle.
Die Symptome ähneln denen bei dem Nabelbruch, d.h. man kann eine Vorwölbung erkennen, diese verschwindet vor allem anfangs im Liegen spontan. Gelegentlich treten ziehende Schmerzen auf. Auch eine Einklemmung kann vorkommen, wenn im Bruchsack Organe gefangen sind. Auch hier handelt es sich meistens um eine Dünndarmschlinge, die weder durch den Patienten, noch durch den Arzt wieder zurückbefördert werden kann. Auch beim Narbenbruch gilt: Dies stellt einen Notfall dar, der unverzüglich operiert werden muss!
Die Ursache der Narbenbrüche liegt in einer gestörten Narbenbildung. Daher ist die alleinige Versorgung des Defektes mit körpereigenem Gewebe in der Regel nicht erfolgversprechend. Eine Stabilität auf Dauer kann nur erreicht werden, wenn man die Bauchdecke mit einem Kunststoff-Netz verstärkt. Um einen hohen Schutz vor einem Rückfall-Bruch zu erreichen, sollte das Netz die alte Narbe in alle Richtungen weit überlappen. In der Regel sind diese Operationen nur in Vollnarkose oder rückenmarksnaher Narkose durchführbar.
Eine Nabelhernie (Bauchnabelbruch) entsteht im Nabelbereich. Eine Nabelhernie tritt häufig bei Säuglingen und übergewichtigen Erwachsenen auf.
Eine epigastrische Hernie (Oberbauchbruch) bildet sich durch eine Lücke in der Bauchwand zwischen Brustbein und Bauchnabel in der Mittellinie.
Beide werden in der Regel durch ihre Vorwölbung auffällig. Auch klagen die Patienten über ziehende Schmerzen im Bereich des Bruches, manchmal auch im Bauchraum. Bei Einklemmungen können die Schmerzen sehr stark sein und Sie sollten unverzüglich einen Arzt aufsuchen. Meist handelt es sich um eingeklemmtes Fettgewebe, es können allerdings auch Darmanteile gefangen sein, dann liegt ein Notfall vor, der sofort versorgt gehört.
Wie bereits in der Einleitung dargestellt, werden beide in der Regel durch ihre Vorwölbung auffällig. Gelegentlich klagen die Patienten auch über ziehende Schmerzen. Es wird wie bei der Leistenhernie zunächst im Stehen untersucht, durch Pressen oder Husten kann die Bruchgeschwulst leichter ertastet werden. Im Liegen gleitet der Bruch meist in den Bauchraum zurück. Die Größe der Bruchpforte kann dann ertastet werden. Durch eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung kann die Größe nochmals überprüfen werden.
Wenn der Bruch länger besteht oder auch sehr groß ist, gleitet dieser meist nicht mehr von alleine im Liegen zurück. Diese Hernien verursachen oft Beschwerden beim Pressen, beim schwer Anheben oder auch beim Stuhlgang.
Auch bei der Nabelhernie und dem epigastrischen Hernie gilt: keine Heilung ohne Operation. Wenn der Bruch klein und flach ist, keine Risikofaktoren vorliegen und keine Beschwerden vorliegen, kann unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle gewartet werden. Ansonsten sollte operiert werden.
Bei der offenen Operation wird Bruchlücke am Nabel oder in der Bauchmittellinie verschlossen. Manchmal sind hier schon über Jahre kleinere Anteile des Bauchfells oder von Fettgewebe in der Bruchlücke fest eingewachsen. Diese müssen zunächst gelöst werden. Die Bruchlücke wird bei einem Durchmesser unter 1 cm durch spezielle Nähte verschlossen. Liegt ein größerer Defekt vor oder muss der Patient schwer körperlich arbeiten, sollte die Bauchdecke mit einem Kunststoff-Netz verstärkt werden, um das Risiko eines Rezidivs zu senken. Dies kann über einen kleinen Schnitt im Bereich des Bruches erfolgen, oder auch durch eine endoskopische Operation.
Empfehlung bzgl. Vorbereitung und Verhalten nach der Operation
Bitte lesen Sie sich hierzu die Empfehlungen unter der Rubrik „Leistenhernie“ durch. Sollten noch Fragen bestehen, beantworten wir diese gerne in einem persönlichen Gespräch.